Münzenauktion Essen 62.1426 (ex: P. N. Schulten, Auktion Okt. 1990.1665).
Der Typ war von Hermann Dannenberg (mit einem Fragezeichen versehen) einer Münzstätte in Emmerich zugewiesen worden. Günther Albrecht (Albrecht 1969, S. 99) schloss sich dem an. Peter Ilisch (Emmerich - eine für das hohe Mittelalter zu streichende Münzstätte, in: Numismatisches Mitteilungsblatt 4.2016, Seite 138-139) hat sieben Münzen dieses Typs erfassen können und stellt fest: Die Münzen sind mit einem Vorderseitenstempel, aber mit sechs verschiedenen Rückseitenstempel geprägt worden. Die Rückseitenstempel zeigen Varianten (Kreuz, in den Winkeln ODOD oder vier Ringel) oder sind von völlig anderem Bild (sog. Holzkirche, wie auf den Otto-Adelheid-Pfennigen). Diese hybride Prägung ist Merkmal vieler westslawischer Prägungen. Hier also sollte der Typ entstanden sein. Hinzu kommt, dass das von vier Münzen bekannte Gewicht sehr weit streut. Die Einzelgewichte reichen von 0,73 g bis 1,65 g. Auch das ist kennzeichnend für eine slawische Prägung. Hier werden die Münzen nach ihrem Gewicht bewertet und nicht gezählt. Das macht es nicht erforderlich, bei der Prägung einen Gewichtsstandard einzuhalten. Für die untersuchten Münzen werden die Fundnachweise Rakvere, Estland (1056-) und Vossberg, Insel Usedom (1080-) angegeben. Sie sprechen nicht gegen die Annahme, dass der Typ im westslawischen Siedlungsgebiet entstanden ist. Die Münzen des Typs sind selten, nur vier Stück sind aus dem Handel.