WAG, Arnsberg, 26.72.
Die Münze ist eine Koppelung aus zwei nicht zueinander gehörenden Stempeln. Die Vorderseite (Kreuzseite) nennt in einem Kreuz aus Doppellinien den entstellten Namen des Augsburger Bischof Bruno, in den Kreuzwinkeln ist ein Zierrat aus jeweils drei Punkten und einem Keil. Dieses Münzbild kommt auf den Augsburger Münzen dieses Bischofs in der Zeit von 1009 bis 1026 vor (vergl. Hahn 147, in der Sammlung 0868). Die Rückseite (Kirchenseite) nennt rückläufig einen Münzmeister OCI, der ebenfalls rückläufig mit CIO oder OCI auf Regensburger Münzen Herzog Heinrichs V. in der Zeit von 1018 bis 1026 vorkommt (vergl. Hahn 31 cf 6 und 7, in der Sammlung 0977).
Wolfgang Hahn (Seite 42) nimmt an, dass die Prägung der bayerischen Münzen dieser Zeit in Werkstätten durchgeführt wird, die in einem Dienstverhältnis zum herzoglichen Hof standen. Die Stempel werden am Hof zentral aufbewahrt und nach Bedarf ausgegeben, wobei es zu Verwechslungen kommt. Wenn diese Annahme zutrifft, dann war - wie es diese Münze zeigt - auch die bischöfliche Münzstätte in Augsburg in die königlich/herzogliche Regie der bayerischen Münzprägung einbezogen. Der auf der Rückseite der Münze genannte Münzmeister ICO kommt auf anderen Augsburger Münzen nicht vor.