Auction 154
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Ancient Coins, German Coins and Medals, Giesen Collection, Part 1: Ottonian and Salian Coins, German Coins since 1871, World Coins and Medals

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Estimated price 2,500 €
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Belagerung durch die kaiserlichen Truppen, 1702. Klippe zu 2 Livres und 2 Sous 1702. 12.89 g. Geprägt während der Belagerung durch kaiserliche Truppen unter der Führung Ludwigs von Baden (Türkenlouis) im Spanischen Erbfolgekrieg. Gefertigt im Auftrag des französischen Generals V. Mélac aus der Randpartie eines Tellers seines Tafelsilbers. Deutscher Goldschmied. Sehr selten.

Sehr schön-vorzüglich.

Details

Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701-1714) wurde die ehemalige Reichsstadt Landau, die seit dem Westfälischen Frieden von 1648 unter französischem Schutz stand, insgesamt viermal belagert: Im Frühjahr 1702 drohte die erste Belagerung Landaus durch die deutsche Rheinarmee. Unter der Führung von Erzherzog Josef mit Unterstützung durch den Markgrafen von Baden. Der französische Belagerungskommandant General Mélac rief jegliche Verstärkung herbei, sodass seine gesamte Garnison etwa 3.500 Mann Infanterie und 240 Mann Kavallerie umfasste. Dem gegenüber standen 30.000 Fußsoldaten und etwa 10.900 Berittene der Rheinarmee. Am 1./2. Juli begann der Beschuss der Festung mit Kanonen und Mörsern. Die Belagerung zerrte sehr an der Stadt Landau und deren Bevölkerung. So wurden bald Lebensmittel knapp und Seuchen griffen um sich. Um ein Überlaufen der eigenen Soldaten aufgrund von ausbleibender Bezahlung zu verhindern, ließ General Mélac, als die Geldschätze aufgebraucht waren, aus reichhaltigem Tafelsilber Notmünzen anfertigen.
Dieses Notgeld reichte bis zum 15. August 1702, aber erst am 9. September wurde die weiße Fahne zum Zeichen der Kapitulation gehisst.