Auktion 153
Münzen der Antike, Deutsche Münzen und Medaillen, Münzen des Deutschen Kaiserreichs, Banknoten, Orden und Ehrenzeichen
Los 612
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Schätzpreis | 25 € |
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Beschreibung
Miniaturen-Kombinationsband für fünf Ordensminiaturen: 1) Preußen: Roter Adler-Orden; 2) Bayern: Verdienstorden der Bayerischen Krone; 3) Russisches Reich: Sankt Alexander Newsky-Orden; 4) Hohenzollern: Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden; 5) Luxemburg: Orden der Eichenkrone. Farbige Seide, 35 mm breit, 99 mm lang.
II
Details
Constantin Justus Franz Johannes von Neurath wurde am 22. April 1807 als einziger Sohn des Juristen Constantin Franz Fürchtegott von Neurath (1777-1817) und dessen Ehefrau Charlotte geb. von Erath zu Erathsberg (1789-1869) in Wetzlar geboren. Nach dem Studium der Rechte in Tübingen und Heidelberg trat er in den Justizdienst des Königreichs Württemberg ein. 1840 erfolgte seine Beförderung zum Kanzleidirektor im königlichen Justizministerium in Stuttgart und seine Ernennung zum Geheimen Legationsrat im königlich württembergischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten. In der Folgezeit war er für Württemberg in verschiedenen diplomatischen Missionen in Europa tätig, bis er nach Ausbruch der März-Revolution im Jahre 1848 aufgrund seiner konservativen Haltung aus dem diplomatischen Dienst ausschied. Er zog sich ins Privatleben zurück und begann Botanik, Geologie und Chemie zu studieren.
Ende 1850 wurde er von König Wilhelm I. (1781-1864, reg. seit 1816) wieder in den Dienst zurückberufen und als Vertreter Württembergs zu den Dresdner Ministerialkonferenzen von 1850 bis 1851 entsandt. Kurz darauf erfolgte seine Erhebung in den königlich württembergischen Freiherrenstand und seine Ernennung zum Mitglied der Kammer der Standesherren auf Lebenszeit. Noch im selben Jahr (1851) übernahm er in inoffizieller Funktion den Vorsitz im Geheimen Rat des Königreichs Württemberg, zu dessen offiziellem
Präsidenten er 1855 ernannt wurde. 1851 wurde er auch Chef des Außenministeriums, ab 1852 mit dem Titel eines Ministers. Aufgrund eines erneuten Dissenses mit König Wilhelm I. bat er 1854 um seine Entlassung. Nach dem Regierungsantritt König Karls (1823-1891, reg. seit 1864) reaktiviert, wurde von Neurath 1864 zum Justizminister ernannt. Als solcher nahm er an den preußisch-württembergischen Waffenstillstands-Verhandlungen nach dem für Württemberg verlorenen Deutschen Krieg von 1866 teil. Als erklärter Gegner der Hegemonial-Bestrebungen des preußischen Ministerpräsidenten Otto Graf (ab 1871 Fürst) von Bismarck (1815-1898, von 1867 bis 1871 Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes, von 1871 bis 1890 deutscher Reichskanzler) wollte er die diesbezüglichen Friedensbedingungen nicht mittragen, trat deshalb von seinem Amt zurück und schied nunmehr endgültig aus dem Staatsdienst aus.
Constantin von Neurath war seit 1841 mit Emilie geb. Freiin von Reck auf Autenried (1818-1858) verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Sein Sohn Konstantin Sebastian Freiherr von Neurath (1847-1912), ebenfalls Jurist, württembergischer Politiker und Kammerherr, war der Vater des späteren Reichs-Außenministers und Reichsprotektors von Böhmen und Mähren, Konstantin Hermann Karl Freiherr von Neurath (1873-1956).
Im Verlauf seiner diplomatischen und politischen Karriere hat Constantin Justus Franz von Neurath u. a. folgende Orden verliehen bekommen:
02.04.1853 Frankreich: Kaiserlicher Orden der Ehrenlegion, Großoffizier;
01.08.1853 Spanien: Königlicher und verdienstvoller Orden Karls III., Großkreuz;
23.09.1864 Russisches Reich: Sankt Alexander Newsky-Orden;
???? Bayern: Verdienstorden der Bayerischen Krone;
???? Hessen-Darmstadt: Großherzoglich Hessischer Verdienst-Orden Philipps des Großmüthigen.
???? Hohenzollern: Fürstlich Hohenzollernscher Hausorden;
???? Preußen: Roter Adler-Orden;
???? Luxemburg: Orden der Eichenkrone;
???? Österreich: Kaiserlich Österreichischer Leopold-Orden, Großkreuz.