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ORDEN UND EHRENZEICHEN WÜRTTEMBERG

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Schätzpreis 2.500 €
Zuschlag 11.000 €

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Beschreibung

Königlich Württembergischer Civil-Verdienstorden. Bruststern zum Großkreuz, gestickte Ausführung, Format 114 x 113 mm, Gold (Silber vergoldet)- und Silber-Stickerei, mit Silber-vergoldeten Pailletten, gebläutes Blechfeld im Medaillon, 22 g, von großer Farbfrische und nur minimal gedunkelt, die Randschlaufen nahezu vollständig erhalten, das rückseitige Abdeckpapier nur noch tlw. vorhanden. OEK22. RRR

II

Details

Überaus seltener Bruststern von überragender Herstellungsqualität in hervorragender Erhaltung.
Provenienz: Am 18. November 1810 verlieh König Friedrich I. von Württemberg (1754-1816, reg. ab 1797 als Herzog, ab 1803 als Kurfürst und ab 1806 als König) Constantin Franz Fürchtegott von Neurath diesen Bruststern zusammen mit dem Großkreuz des Ordens. Nach dem Tod des Beliehenen am 27. November 1817 wurde das Kleinod wohl zurückgegeben, der Bruststern verblieb in der Familie. Auf dem Erbweg gelangte der Bruststern über seinen einzigen Sohn Constantin Justus Franz Johannes (ab 1851 Freiherr) von Neurath, (1807-1876), dessen Sohn Konstantin Sebastian Freiherr von Neurath (1847-1912), dessen Sohn Konstantin Hermann Karl Freiherr von Neurath (1873-1956), von 1932 bis 1938 Reichsaußenminister und von 1939 bis 1943 Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, an den heutigen Eigentümer.
Constantin Franz Fürchtegott von Neurath wurde am 28. Juli 1777 als Sohn des Juristen Johann Friedrich
Albert Constantin, seit 1791 von Neurath (1739-1816) in Darmstadt geboren. Jurist wie sein Vater, trat er nach verschiedenen Anstellungen im Jahre 1807 in den Dienst des Königs von Württemberg, wo er eine steile juristische Karriere durchlief. Am 10. November 1817 von König Wilhelm I. (1781-1864, reg. seit 1816) zum königlich württembergischen Justizminister ernannt, starb er nur wenige Tage darauf im Alter von nur 40 Jahren in Stuttgart. Seit 1804 mit Charlotte von Erath zu Erathsberg (1789-1869) verheiratet, hatte er mit ihr fünf Kinder, vier Töchter und einen Sohn, Constantin Justus Franz Johannes (ab 1851 Freiherr) von Neurath (1807-1876), womit er der Stammvater der württembergischen freiherrlichen Linie der Familie wurde.
Mit Datum vom 6. November 1806 stiftete König Friedrich I. den dreiklassigen (Großkreuz, Commandeur und Ritter) Königlich Württembergischen Civil-Verdienstorden als Belohnung vorwiegend für verdiente Beamte, die sich durch hervorragenden Diensteifer und Pflichterfüllung ausgezeichnet hatten. Mit Dekret König Wilhelms I. vom 23. September 1818 wurde der Orden mit dem Orden des Goldenen Adlers zum (Verdienst- und Haus-)Orden der Württembergischen Krone verschmolzen.