Auktion 155
Sammlung Giesen, Teil 2: Münzen der Ottonen und Salier, Deutsche Münzen und Medaillen, Münzen und Medaillen aus Europa und Übersee
Los 835
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Schätzpreis | 150 € |
Zuschlag |
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Beschreibung
Goldprägungen des Nürnberger Goldschmiedes Josef Wild. 50 Goldpfennig o. J. (1923), Nürnberg. 0.17 g. Fischer 0.2. Fenzlein 246. Stempelglanz.
Details
Josef Wild wurde am 13. März 1872 in Nürnberg geboren. Nach den Lehr- und Gesellenjahren übte er sein Kunsthandwerk seit 1897 als Goldschmiedemeister und selbständiger Juwelier in einem gemieteten Laden in Nürnberg aus. Während der Inflationszeit nach dem 1. Weltkrieg, als der Höhepunkt der Geldentwertung im Jahre 1923 erreicht war, begann Wild mittels einer erworbenen Prägemaschine Münzen herzustellen, auf denen der Wert in Goldmark bzw. Dukaten angegeben war, wobei er einem Dukaten zehn Goldmark gleichsetzte. Wild wollte so dem deutschen Volk durch seine Goldmarkprägungen anstelle der wertlosen Geldscheine, die auf Millionen, Milliarden und Billionen lauteten, wieder einen sicheren Wertmesser geben und den verzweifelnden Menschen zeigen, was überhaupt eine Goldmark ist, nach der Industrie und Handwerk, Handel und Gewerbe, Importeure und Exporteure rechneten. Die hergestellten Münzen wurden jedoch sofort wegen des gesetzlichen Geldausgabemonopols der Reichsbank untersagt. Als Wild jedoch begann, Reichsgoldmünzen herzustellen, beging er damit das Verbrechen der Falschmünzerei. Er kam in Haft und wurde später wegen einer schweren Erkrankung in das städtische Krankenhaus Nürnberg verlegt, wo er am 31. März 1932 im Alter von 60 Jahren verstarb.