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Sammlung Giesen, Teil 2: Münzen der Ottonen und Salier, Deutsche Münzen und Medaillen, Münzen und Medaillen aus Europa und Übersee

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Beschreibung

Anonyme Prägung. Denar 1.40 g. Wirr angeordnete Buchstaben, von denen E, C und O zu erkennen sind. Rv.: Kreuz mit verbreiterten Enden der Balken, Umschrift, in der ein I zu erkennen ist. Dbg. -; Fundvorkommen: Corcelles (1034- ), Österby (1042- ), Sigsarve (1055- ), Stora Sojdeby (1089- ). Sehr selten. Sehr schön. Prägeschwäche.

Details

Münzen dieses Typs aus einer bisher unbestimmten Münzstätte sind in vier Funden nachzuweisen:
1034- Corcelles-près Payerne, Kanton Waadt. Schweiz (31 Exemplare)
1042- Österby, Ksp. Ekeby, Gotland, Schweden (1 Exemplar)
1055- Sigsarve, Ksp. Heyde, Gotland, Schweden (1 Exemplar)
1089- Stora Sojdeby, Ksp. Fole, Gotland, Schweden (1 Exemplar)

Das mittlere Gewicht dieser 34 Fundmünzen beträgt 1,36 gt. Die erste Erwähnung in der Literatur fand der Münztyp bei: Mårten Stenberger und Peter Berghaus: Der Schatz von Sigsarve, in: Antikvariska Studier V, Stockholm 1953. Die darin vermutete Herkunft ist aus dem Elsaß?. Das ist wenig wahrscheinlich. Im Fund von Corcelles kommen 66 Straßburger Münzen des Typs Dannenberg 921 vor, die ein mittleres Gewicht von 1,15 g haben - also deutlich leichter sind als dieser Typ. Erich B. Cahn: Die Münzen des Schatzfundes von Coircelles-Pres-Payerne, in: SNR 48 (1969), s. 199, meint darum Das sehr hohe Gewicht lässt an eventuelle Zugehörigkeit zum Bereich der Kölner Pfennigs denken. So kommen im Fund von Corcelles 15 Kölner Münzen des Typs Dannenberg 350 vor, deren mittleres Gewicht 1,29 g beträgt.
Zu fragen ist, ob die Münzen dieses Typs in Kornelimünster geprägt worden sind.
Das Benediktinerkloster wird 814 als Monasterium ad Idam (Kloster im Tal der Inde) gegründet. Nachdem es eine Schädelreliquie des Heiligen Papstes Cornelius ( 253) erhalten hatte, ändert sich der Name in Cornelimünster.
König Otto III. bestätigt in einer am 20. August 985 in Nimwegen ausgestellten Urkunde dem Kloster das Münzrecht (MGH O III 18). Diese Bestätigung erfolgt auf Wunsch des Abtes Erwicus. Eine Urkunde darüber, wann das Münzrecht zuvor ausgestellt worden war, ist nicht erhalten. Mit seiner Urkunde vom 9. April 997 (MGH O III 239) setzt Kaiser Otto III. Lantfried zum neuen Abt des Klosters. Bei dieser Gelegenheit bestätigt er seinen Schutz des Kolsters und erlaubt die freie Wahl des Abtes. Das Münzrecht wird jedoch nicht mehr genannt. Somit liegt der Zeitpunkt der Erneuerung des Münzrechts (985) zu weit entfernt von der Zeit der Prägung dieser Münzen (vor 1034-).