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Münzen der Ottonen und Salier, Deutschland, Preussen, Braunschweig, Nürnberg, Medaillen von Karl Goetz, Deutsche Münzen seit 1871, Ausländische Münzen und Medaillen

SÄCHSISCHE UND FRÄNKISCHE KAISERZEIT FRANKEN

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Schätzpreis 200 €
Zuschlag 480 €

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Beschreibung

Heinrich II., 1002 - 1024, Kaiser ab 1014. Denar 1.40 g. Brustbild des gekrönten Kaisers im "byzantinischen" Stil. Er hält in der Rechten ein Patriarchenkreuz ... LOSIASIIE ... Rv.: Zwei gekrönte Brustbilder nebeneinander, in der Mitte über ihnen ein Kreuz + MI ... Dbg. 1240 (Münzen, deren Prägeherr und Münzstätten ungewiss sind); Vera Hatz und Ulla S. Wisehn, (siehe Kommentar) kannten sechs Münzen dieser Gruppe. Selten. Sehr schön. Prägeschwäche.

Details

WAG, Arnsberg, 8/1084.
Die Münze gehört zu einer Gruppe, die in auffälliger Weise byzantinische, deutsche und arabische Bilder entweder alleine zeigen oder miteinander verbinden. Vera Hatz und Ulla S. Liner Welin (Deutsche Münzen des 11. Jahrhunderts nach byzantinisch-arabischem Vorbild in den schwedischen Funden der Wikingerzeit, in: Commentationes de Nummis Saeculorum IX - XI in Sueca repertis, Stockholm 1968) haben ihnen eine detailreiche Analyse zukommen lassen. Sie ergibt, dass von diesen sechs Münzen fünf durch Stempelidentitäten als an einem gleichen Ort in Deutschland geprägte Münzen anzusehen sind. Das Fundvorkommen datiert sie in die Zeit Heinrichs II.
Die hier angebotene Münze zeigt sowohl das byzantinische Bild wie auch die byzantinischen Umschriften. Vorbild ist eine Goldmünze, die Kaiser Theophilus, 829 - 842, zusammen mit seinem Vater Michael II. und seinem Sohn Konstantin in Konstantinopel prägen lässt.
Vera Hatz und Ulla S. Liner Welin vermuten, dass der Sklavenhandel den Anlass zu ihrer Prägung gegeben hat. Bekannt ist ein Handel mit slawischen Gefangenen und Unfreien, die bis weit in das 11. Jahrhundert hinein als Sklaven in das muslimische Spanien verbracht wurden. Der Transport ging von Prag und Magdeburg aus über Thüringen entlang dem Main und Rhein mit Übergängen am Mittelrhein in Mainz, Worms und Speyer nach Verdun, das als ein großer Sklavenmarkt für den Handel mit Spanien bezeugt ist. Die Autorinnen meinen darum, dass die in neuerer Zeit übliche Zuweisung der Münzen an Mainz oder in den Mainzer Raum ... nicht ohne weiteres von der Hand zu weisen [ist].
Der Typ kommt in schwedischen Funden vor, die nach 1021 verborgen werden. Es ist somit der Kaiserzeit Heinrichs II. zuzuweisen.