Auktion 155

Beendet

Sammlung Giesen, Teil 2: Münzen der Ottonen und Salier, Deutsche Münzen und Medaillen, Münzen und Medaillen aus Europa und Übersee

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Schätzpreis 400 €
Zuschlag 2.400 €

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Beschreibung

Anonyme Prägung um 1010. Denar 1.26 g. Christogramm, zu den Seiten je ein Punkt. Rv.: In drei Zeilen CAE /IVICT SAR. Dbg. 1190 (unbestimmte Kaisermünzen); Kluge (CNG) 20.1 (Prüm); Ilisch (Oberlothringen oder sächsisch-slawisches Grenzgebiet? in: Geldgeschichtliche Nachrichten 206 (2002), S. 5-7). Sehr selten. Gutes sehr schön.

Details

Künker, Osnabrück, 205.2293.
Die Zuweisung dieser Münze ist lange und kontrovers diskutiert worden. Hermann Grote (Münzstudien, Band 2, 1862, Seite 971-974) sieht ihren Ursprung in Italien zu Anfang des 10. Jahrhunderts, weil hier das Christus-Monogramm schon mehrmals auf Münzen vorgekommen ist. Hermann Dannenberg (Dbg. Band 1, S. 463) ordnet sie zuerst unter die unbekannten Kaisermünzen ein und vermutet wegen des hohen Randes ein sächsisches Gepräge. Später (Band 2, S. 600) will er Prüm nicht ganz ausschließen, meint aber dass der diesen Pfennig ausziehende hohe Rand dies verbietet, er ist dem Rheinlande fremd. Bernd Kluge (Kluge (CNG) 2000, S. 332) belässt es bei einer Zuweisung an Prüm, meint aber: Prüm ist daher zur vorläufigen Unterbringung - bis zur Unterbreitung eines überzeugenderen Vorschlags - nicht allzu abwegig. Peter Ilisch (Oberlothringen oder sächsisch-slawisches Grenzgebiet? In: Geldgeschichtliche Nachrichten 206, Januar 2002, Seite 5-7) hält es für wahrscheinlich, dass die Münze in Merseburg geprägt worden ist. Gegen Prüm spricht die hohe Masse der Münzen (im Mittel 1,37 g aus 12 Exemplaren), die über dem Standard der gleichzeitigen Trierer Pfennige liegt. Für Merseburg spricht das Fundvorkommen mit einer Konzentration der Fundorte im westlichen Polen. Anders als die sonstigen Münzen aus Prüm ist dieser Typ in den schwedischen Funden bisher nicht vorgekommen. Frühestes Fundvorkommen 1017.